Arabische
Investoren planen Landraub auf La Palma
Gefahr für
lokale Landwirtschaft und Selbstbestimmung
Empörung
über das Vorgehen des Cabildo: Transparenz und Demokratie fehlen
Landraub:
Die Einwohner von La Palma reagieren mit wachsendem Unmut auf die Entscheidung
des Cabildos, Verhandlungen mit Investoren aus den Vereinigten
Arabischen Emiraten über die Übertragung landwirtschaftlicher Flächen
aufzunehmen. Kritiker werfen dem Cabildo vor, diesen Schritt ohne ausreichende
Transparenz durchzuführen und die Bevölkerung außen vorzulassen. In einer
Pressemitteilung betont die lokale Vereinigung, dass solche Abkommen den
Prinzipien der Ernährungssouveränität widersprechen und das Recht der Menschen
auf Zugang zu eigenem Land gefährden.
Gefahr für
die Ernährungssouveränität: Ein Modell im Widerspruch zu lokalen Interessen
Der Verband
macht deutlich, dass die geplanten Verträge mit dem multinationalen
Konzern Al Dahra eine bedenkliche Entwicklung darstellen. Das
Unternehmen blickt auf eine lange Geschichte von Landraub in Ländern wie
Ägypten, Serbien und Namibia zurück – geprägt von Wasserknappheit, Ausbeutung
und Ausschluss der lokalen Bevölkerung. Die Befürchtung ist, dass auch auf La
Palma ähnliche Muster entstehen könnten: Enteignung, Verlust der Kontrolle über
Ressourcen und eine weitere Konzentration von Land in den Händen weniger. Auch
Landraub genannt.
„Diese Art
von Abkommen untergräbt unsere Grundprinzipien der Ernährungssouveränität“,
heißt es in der Erklärung. Statt lokale Bauern und Gemeinschaften zu stärken,
werde hier ein Modell gefördert, das auf Exportorientierung, Monokulturen und
Profitmaximierung setzt – alles gegen die Interessen der Inselbevölkerung.
Risiken für
Umwelt und Gesellschaft: Eine gefährliche Dynamik
Die Vereinigung
warnt vor den sozialen und ökologischen Folgen eines solchen Vorgehens. In
Ländern wie Ägypten oder Namibia habe sich gezeigt, dass ausländische
Investoren Wasserressourcen ausbeuten, lokale Lebensgrundlagen zerstören und
die Bevölkerung vom Zugang zu Land ausschließen. Auf La Palma könnte eine
ähnliche Entwicklung drohen: Enteignung von landwirtschaftlichen Flächen,
Verlust an Selbstbestimmung sowie eine Zunahme sozialer Ungleichheiten.
„Wir dürfen
nicht zulassen, dass unsere natürlichen Ressourcen zum Spielball
internationaler Interessen werden“, fordert die Organisation. Stattdessen müsse
das Ziel sein, den Zugang zu Land für die lokale Bevölkerung zu sichern und
nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu fördern.
Kritik am
Entwicklungsmodell: Für eine nachhaltige und gerechte Landwirtschaft
Die Kritik
richtet sich auch gegen das aktuelle Entwicklungsmodell des Cabildos. Anstatt
auf lokale Produktion, kurze Versorgungsketten und ökologische Nachhaltigkeit
zu setzen, werde ein System favorisiert, das auf Export-Exzellenz und private
Profite ausgerichtet ist. Das Ergebnis sei eine zunehmende Abhängigkeit vom
Ausland sowie eine Gefahr für die regionale Selbstversorgung.
„Land muss
ein Gemeingut sein“, so die Vertreter. Es sollte dazu dienen, die
Lebensgrundlage der Menschen zu sichern – nicht als Spekulationsobjekt für
Investoren. Die Forderung lautet daher nach einer öffentlichen Bewertung aller
verfügbaren Flächen sowie Instrumenten zur Förderung des Zugangs für lokale
Produzenten nach sozialen und ökologischen Kriterien.
Der Appell:
Für einen gerechten Zugang zum Land und nachhaltige Entwicklung
Angesichts
dieser Entwicklungen fordern die Kritiker eine klare Kehrtwende: „Wir brauchen
einen Schutzmechanismus gegen den Verkauf oder Pacht an ausländische Interessen
und Landraub.“ Stattdessen müsse man auf eine Agrarpolitik setzen, die regionale
Selbstversorgung stärkt, Generationen erneuert und natürliche Ressourcen
schützt.
„Land ist
kein Spekulationsobjekt“, betonen sie. Es müsse wieder zum Gemeingut werden –
im Dienst der Gemeinschaft und ihrer nachhaltigen Zukunft. Nur so könne La
Palma seine Unabhängigkeit bewahren und den Weg in eine gerechtere
Landwirtschaft einschlagen.
Wachsam
bleiben gegen neoliberale Landpolitik
Die
Ablehnung der Landübertragungen an Investoren zeigt den Widerstand
einer Bevölkerung, die ihre Rechte verteidigen will. Es ist ein Kampf um
Kontrolle über Ressourcen, Umwelt- und Sozialstandards – ein Kampf um die
Zukunft der Insel selbst.
Die Frage bleibt: Wird das Cabildo aufhören,
externe Interessen über das Gemeinwohl zu stellen? Oder wird La Palma weiterhin
Stück für Stück verkauft – an jene, deren Ziel nicht das Wohl der
Menschen ist?
Quelle: https://lapalma1.net