La Palma: Flugsubventionen – Mehr Flüge oder nur heiße Luft?
La Palma startet den Flugentwicklungsfonds – oder: Mehr Flüge, mehr Probleme?
Flugsubventionen: Die Kanarischen Inseln haben einen neuen
„Flugentwicklungsfonds“ (FDV) ins Leben gerufen, um neue Direktflugverbindungen
zwischen dem Archipel und internationalen Flughäfen zu fördern. Insgesamt
sollen 62 Routen entstehen, wobei La Palma im Fokus steht –
schließlich ist die Insel nach dem Vulkanausbruch 2021 noch immer nicht wieder
auf der Höhe ihrer Flugverbindungen.
Die neuen Strecken, die La Palma verbinden sollen, starten
von Flughäfen in Deutschland, Belgien, der Schweiz,
Österreich, Island, Ungarn, Frankreich, dem Vereinigten Königreich, Schottland,
Norwegen, Finnland, Schweden, Italien, Rumänien und Polen.
Ein weiteres Ziel dieses Programms ist es, den Rest des
Archipels mit Märkten wie den USA und Kanada zu verbinden, Ländern
mit sieben potenziellen neuen Routen. „Nordamerikanische Touristen sind sehr an
diesem Reiseziel interessiert, weil sie über eine höhere Kaufkraft verfügen“.
Doch während die Verantwortlichen von einer „Diversifikation
der Märkte“ sprechen, scheinen viele Kommentare auf Social Media eine andere
Sprache zu sprechen:
Die Kommentare zeigen, wie gespalten die Meinungen sind –
zwischen Wunsch nach Qualitätstourismus und Kritik an den Fördermaßnahmen.
Touristen brauchen keine Subventionen – Das Geld ist besser in Qualität investiert
Ein klarer Standpunkt: Touristen, die „den größten Wert für
das Reiseziel haben“, benötigen keine staatlichen Subventionen. Wenn sie
Interesse und Geld mitbringen, zahlen sie auch den Flug. Das Problem sei
vielmehr, dass die Kanaren weit entfernt sind vom Konzept des exklusiven,
hochwertigen Tourismus. Nur wenige kleine Hotels wie der Leuchtturm Barlovento
oder die Hacienda Tazacorte tragen zur Exklusivität bei, während der Rest der
Unterkünfte eher dem amerikanischen Standard entspricht.
„Wenn wir auf Qualität setzen wollen, sollten wir lieber
in exklusive Unterkünfte investieren statt in Flugsubventionen“, so ein
Kommentator.
Massentourismus versus Nischenseele – Teneriffa dominiert, La Palma bleibt klein
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Teneriffa zieht
jährlich über sieben Millionen Besucher an, Gran Canaria rund 4,5 Millionen,
Lanzarote etwa 3,3 Millionen und Fuerteventura knapp 2,5 Millionen. La Palma
liegt bei nur 120.000 ausländischen Touristen – ein Bruchteil der anderen
Inseln. Die Kommentare fordern: „Fördere Qualitätstourismus, solange es noch
möglich ist.“ La Palma sei kein Ziel für Massentouristen und sollte das auch
nicht werden.
„La Palma ist die Insel der Ruhe und sollte es auch
bleiben“
Kosten-Nutzen-Analyse? Fehlanzeige!
Viele kritisieren die fehlenden Daten zu den tatsächlichen Kosten der Anreize
und der maximal möglichen Touristenzahl bei ausgebuchten Flügen. Ohne diese
Informationen sei es unmöglich zu beurteilen, ob die Fördermaßnahmen sinnvoll
sind oder nur teure Luftnummern bleiben. „Ohne Zahlen ist alles nur
Spekulation“, so ein Kommentar.
Kritik an der Regierung: Trägheit und
Selbstverherrlichung
Viele empfinden die bisherigen Maßnahmen als ineffizient: „Zweieinhalb Jahre
später erinnert man sich wieder an die Palmeros.“ Es wird vor allem die
Trägheit der Verantwortlichen kritisiert, während echte Probleme auf den Inseln
ignoriert werden. „Statt Pressemitteilungen braucht es Taten“.
Zwischen Wunschdenken und Realität
Die Kommentare spiegeln eine klare Botschaft wider: Viele
Inselbewohner wünschen sich nachhaltigen, hochwertigen Tourismus statt billiger
Subventionen für Flüge. Sie fordern mehr Transparenz bei den Kosten und eine
echte Strategie für eine zukunftsfähige Entwicklung ihrer Heimatinseln – weg
von Massentourismus und politischen Spielchen hin zu echter Wertschöpfung.
Zunächst geht es um genügend bezahlbaren Wohnraum für die
eigene Bevölkerung und ausreichend freie Parkplätze, wie in Santa Cruz de La
Palma oder Los Llanos de Aridane.
„Nur so kann man langfristig Erfolg haben“, lautet das
Fazit vieler Stimmen.
Am Ende bleibt festzuhalten:
Wenn es um den Tourismus auf La Palma geht, wünschen sich
viele mehr echten Qualitätsansatz statt politischer Flickschusterei und teurer
Subventionen. Denn nur so kann man langfristig Erfolg haben – und vielleicht
sogar den massenhaften Tourismus eindämmen, der vielen Inselbewohner schon
längst auf den Keks geht.
Mehr Flüge allein bringen nicht automatisch mehr Wert –
manchmal braucht es eben auch mehr Weitsicht und weniger populistische Parolen.
Quelle: https://lapalma1.net/