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4. August 2025

Tsunamis auf den Kanaren

 

„Wissenschaftler bestätigen mindestens fünf historische Tsunamis auf den Kanaren mit Wellen von bis zu 290 Metern Höhe


Das Wissenschaftlerteam hat neue geologische Beweise und chronologische Datierungen dokumentiert, die die Existenz von mindestens fünf Megatsunamis belegen.

Gigantische Erdrutsche und Vulkanausbrüche haben laut einer aktuellen wissenschaftlichen Studie in den letzten Millionen Jahren mindestens fünf Megatsunamis auf den Kanarischen Inseln ausgelöst. Die Untersuchungen identifizieren Ereignisse von großer Tragweite auf Teneriffa, Lanzarote und Gran Canaria, wo die Wellen in Gebieten wie Agaete Höhen von bis zu 290 Metern erreicht haben sollen.

 

Die in der Zeitschrift GeoHazards veröffentlichte Studie wurde von Mercedes Ferrer vom Geologischen und Bergbauinstitut Spaniens (IGME) und Luis González de Vallejo, Leiter der Abteilung für Geologische Risiken des Vulkanologischen Instituts der Kanaren (Involcan), geleitet. Beide haben sich auf die Analyse der Auswirkungen massiver Einstürze der Vulkanflanken der Inseln konzentriert, ein Phänomen, das im Laufe der geologischen Geschichte der Kanaren zu extremen Tsunamis geführt hat.

 

Das Wissenschaftlerteam hat neue geologische Beweise und chronologische Datierungen dokumentiert, die die Existenz von mindestens fünf durch diese Prozesse ausgelösten Megatsunamis belegen, von denen einige auch mit explosiven Vulkanausbrüchen in Verbindung stehen.

 

Mega-Erdrutsche auf Teneriffa als Hauptursache

 

Den Ergebnissen zufolge war Teneriffa das Epizentrum mehrerer dieser Extremereignisse. In der jüngeren Geschichte wurden mindestens sieben große Erdrutsche identifiziert: einer im Tal von Icod, drei in La Orotava, zwei in Güímar und einer in Micheque. Diese riesigen Erdmassen, die ins Meer stürzten, verursachten Wellen, die an der Nordküste der Insel Höhen von bis zu 270 Metern erreichen konnten.

 

Im Fall von Gran Canaria deuten die in Agaete untersuchten Ablagerungen auf eine Welle von 290 Metern hin, während auf Lanzarote, genauer gesagt in Piedra Alta, maximale Höhen von 125 Metern geschätzt wurden.

 

Analyse fossiler Meeresablagerungen

 

Um zu diesen Schlussfolgerungen zu gelangen, analysierten die Experten chaotische, fossilienreiche Meeresablagerungen in Teno und Isla Baja (Teneriffa), Agaete (Gran Canaria) und Piedra Alta (Lanzarote). Diese Ansammlungen, die aus Sedimenten bestehen, die durch Tsunamis landeinwärts gespült wurden, weisen gemeinsame sedimentologische, geomorphologische und paläontologische Merkmale auf, die ihren katastrophalen Ursprung bestätigen.

 

Insgesamt wurden 144 Datierungen durchgeführt, wobei Techniken wie Aminosäureracemisierung (105 Proben), Korallendatierung (35 Proben) und Thermolumineszenz (4 Proben) kombiniert wurden. Diese Untersuchungen ermöglichen es, das Alter der Ablagerungen auf 168.000 bis 221.000 Jahre zu datieren, also in die Mitte des Mittelpleistozäns.

 

Zusammenhang zwischen Tsunamis und vulkanischen Erdrutschen

 

Die Forscher haben eindeutige Zusammenhänge zwischen dem Alter bestimmter Ablagerungen und großen vulkanischen Erdrutschen festgestellt. So werden die Funde in Teno und Isla Baja auf ein Alter von etwa 168.000 Jahren datiert, was mit dem Einsturz der Nordflanke des Icod und einer darauf folgenden explosiven Eruption zwischen 165.000 und 175.000 Jahren übereinstimmt. Diese zeitliche Übereinstimmung stützt die Hypothese eines gemeinsamen Ursprungs.

 

An anderen Stellen wie Agaete und Piedra Alta ist der direkte Zusammenhang zwischen Ablagerungen und Erdrutschen jedoch aufgrund der komplexen Stratigraphie und des Mangels an schlüssigen Daten weiterhin unklar. Dennoch gehen die Autoren davon aus, dass es an Orten wie Agaete zu mehreren Tsunami-Ereignissen gekommen sein könnte, die möglicherweise mit jüngeren Erdrutschen im Güímar-Tal in Verbindung stehen.

 

Häufigkeit von Riesen-Tsunamis auf den Kanaren

 

Einer der wichtigsten Aspekte der Studie ist die geschätzte Häufigkeit dieser Megatsunamis. Der Analyse zufolge hat es auf den Kanaren in den letzten Millionen Jahren etwa alle 80.000 Jahre ein solches katastrophales Ereignis gegeben. Diese Wiederkehrhäufigkeit macht den Archipel zu einem Gebiet von zentralem Interesse für das Verständnis der geologischen Risiken, die mit Vulkaninseln verbunden sind.

 

Neben den Auswirkungen auf die Inselgeologie ermöglicht diese Art von Forschung auch die Bewertung potenzieller Risiken, die sich aus zukünftigen Vulkanausbrüchen in dicht besiedelten Küstengebieten ergeben.

 

Fast 300 Meter hohe Wellen in Agaete

 Anhand von Berechnungen, die auf der Grundlage der aktuellen Höhe der Ablagerungen, ihres geschätzten Alters und des damaligen Meeresspiegels durchgeführt wurden, wurden folgende maximale Überschwemmungshöhen ermittelt:

 

270 Meter in Isla Baja,

180 Meter in Teno,

290 Meter in Agaete

und 125 Meter in Piedra Alta.


Die Wissenschaftler führten insgesamt 144 Datierungen durch, um das Alter der Ablagerungen genau zu bestimmen: 105 mittels Aminosäureracemisierung, 35 mittels Korallendatierung und 4 mittels Thermolumineszenz.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Tsunamis zu verschiedenen Zeitpunkten im mittleren Pleistozän auftraten: Teno und Isla Baja sind weniger als 168.000 Jahre alt, die Ablagerungen in Agaete sind zwischen 140.000 und 200.000 Jahre alt und die in Piedra Alta zwischen 154.000 und 221.000 Jahre alt.“ (Übersetzt mit DeepL)

Quelle: https://diariodeavisos.elespanol.com/