19. Juni 2023

Warnung Mietwagen Mallorca

 Mietwagen-Falle auf Mallorca: OK Mobility hat sich wieder eine neue Masche ausgedacht

Einmal mehr beklagt sich eine Leserin über die Praktiken des Anbieters. Weil angeblich ihre Kreditkarte nicht funktionierte, sollte sie 255 Euro Aufpreis zahlen


Die Kreditkarte von Clarissa Meier wurde dreimal angeblich nicht gelesen. FREEPIK


Die Beschwerden über trickreiche Geschäftspraktiken bei Mietwagenfirmen auf Mallorca reißen nicht ab. Die MZ hat jetzt eine weitere Schilderung einer Leserin erreicht. Einmal mehr betrifft es die Firma OK Mobility, die sich offenbar wieder eine neue Masche überlegt hat. Clarissa Meier (Name geändert) aus der Nähe von München war Ende Mai für fünf Tage auf der Insel und hatte über die Buchungsplattform Check 24 bei OK Mobility ein Auto für 140 Euro gebucht.

„Ich bin zweimal im Jahr in Spanien und habe bisher immer bei Check 24 ein Auto gebucht. Noch nie hat es Probleme gegeben“, berichtet die Bayerin der MZ am Telefon. Darüber hinaus habe sie die Berichterstattung rund um die Tricks in Sachen Mietwagen auf Mallorca mitverfolgt, wisse also, was sie am Schalter erwarte. „Natürlich hat man versucht, mir Zusatzversicherungen für 155 Euro zu verkaufen, die ich abgelehnt habe“, erzählt Meier.

Kurz davor und danach mit der Kreditkarte bezahlt

Ein zweiter Versuch und ein dritter Versuch mit jeweils anderen Beträgen – OK Mobility ließ sich jeweils ein wenig herunterhandeln – scheiterten ebenfalls. Man habe aber eine Lösung für sie parat, erklärten die Mitarbeiter am Schalter. Sie müsse lediglich die Zusatzversicherung für 155 Euro plus eine Selbstbeteiligung von 100 Euro bezahlen, die sie bei Abgabe ohne Schäden am Auto wieder zurückbekomme.

Kundin gibt sich geschlagen

Meier wollte das Auto am Schalter stornieren, was aber aufgrund der Buchung über Check 24 angeblich nicht möglich war. Man habe mit der Buchung nichts zu tun, das laufe alles über Check 24. „Ich habe mit den Mitarbeitern Spanisch gesprochen, trotzdem kam es mir wie beim Hütchenspiel vor. Sie waren sehr zuvorkommend, aber knallhart in ihren Ansagen“, berichtet Meier. Im Endeffekt gab sie sich geschlagen und schloss die Zusatzversicherung plus Selbstbeteiligung ab. „Ich musste an diesem Abend noch an die Ostküste ins Hotel fahren.“

Als Meier die Zusatzkosten mit ihrer Debitkarte über das Kartenlesegerät zahlen wollte, ging auch das nicht. Plötzlich habe dann ein anderes Lesegerät zur Verfügung gestanden, das die Debitkarte akzeptierte. Mit diesem ging es dann.

Bank bestätigt: Es gab keine falschen PIN-Eingaben

Die angeforderte Rechnung über die Zusatzleistungen habe sie auch nach mehrfacher Nachfrage nicht erhalten, obwohl ihr zugesichert wurde, dass diese nach kurzer Zeit eintreffen sollte. „Als die Rechnung einen Tag vor dem Ende unseres Urlaubs noch nicht da war, bin ich abends noch mal über die ganze Insel zum Flughafen gefahren, um mich zu beschweren. Dann kam die Rechnung sofort“, sagt Meier.

Die Oberbayerin fragte auch bei ihrer Bank aufgrund der drei PIN-Eingaben nach. „Dort bestätigte man mir, dass es keine einzige falsche PIN-Eingabe in dem fraglichen Zeitraum gab.“ Die Karte sei folglich nicht gesperrt und das Konto gedeckt gewesen.

Eine Sprecherin von OK Mobility wollte sich zu dem Vorfall schlaumachen, meldete sich aber bis Redaktionsschluss nicht zurück. Die Mietwagenfirma hat im Internet etliche schlechte Bewertungen. Bei der MZ haben sich in der Vergangenheit zahlreiche Leser darüber beklagt, dass ihnen beispielsweise Schäden berechnet wurden, die sie nicht verursacht hätten.

Quelle: mallorcazeitung.es