Bei einer Calima – gesprochen: Kalima – handelt es sich um eine Art Sandsturm. Feiner Wüsten-Sand wird vom Wind aus der Sahara über hunderte Kilometer in Richtung der Kanarischen Inseln getrieben. Die weltbekannte Wüste liegt nur etwa 300 Kilometer östlich und genau auf der Höhe der Kanaren.

Was ist eine Calima?

Bei einer Calima lässt ein Hochdruckgebiet die Temperaturen über der Sahara ansteigen, während die Luftfeuchtigkeit rapide absinkt. Der feine Saharasand wird dann in die Atmosphäre gesaugt und kann so über hunderte Kilometer weit transportiert werden.

Die Folge sind braungelbe Flächen auf den Satellitenbildern. Aus der Nähe äußert sich eine Calima oft durch schlechte Sicht und steigende Temperaturen. Niederschläge sind aufgrund der sehr trockenen Luft hingegen eher selten.

Calima kann die Atemwege reizen und zu Behinderungen des Flugverkehrs führen

Calimas können kurzfristig und teils sehr heftig auftreten. Es wurde bereits beobachtet, dass auf Teneriffa plötzlich Sturm einsetzte und sich die Luftmassen schlagartig austauschten. Nächtliche Temperatursprünge, bei denen zugleich die Luftfeuchtigkeit rapide absinkt, sind ebenfalls normal.

Meist sind in der Folge einer Calima ganze Straßenzüge, Autos und weitere im Freien stehende Gegenstände komplett mit feinem Sand bedeckt. Bei der Reinigung empfindlicher Flächen, beispielsweise von Lacken, sollte ausschließlich fließendes Wasser genutzt werden. Lappen und andere Gegenstände, die Reibung erzeugen, können Kratzspuren hinterlassen.

In besonders schweren Fällen muss sogar der Flugverkehr unterbrochen werden, da der feine Sand nicht nur die Sicht zu stark einschränkt, sondern auch den Turbinen zusetzen kann.

Außerdem sollte das Wetterphänomen insbesondere von älteren und kranken Menschen nicht unterschätzt werden. Forscher haben in Kooperation mit der Universität La Laguna auf Teneriffa herausgefunden, dass das Herzinfarkt-Risiko während einer Calima-Wetterlage um bis zu zwei Prozent steigt. Wetterfühlige Menschen sollten mindestens während der Mittagsstunden das Haus nicht verlassen. Außerdem wird empfohlen, viel Wasser zu trinken.

Calima-Warnung für die Kanarischen Inseln

Eine Calima zieht aufgrund der genannten geographischen Gegebenheiten meist von Afrika aus auf und trifft zunächst die östlich gelegenen Kanaren-Inseln Lanzarote und Fuerteventura. Von dort aus zieht das Wetterphänomen dann auf die westlicher gelegenen Kanarischen Inseln Gran Canaria und Teneriffa weiter. Manchmal erreichen sie sogar La Gomera, El Hierro und La Palma. Calima-Wetterlagen können dann im Extremfall bis zu mehrere Wochen anhalten.

Der staatliche Wetterdienst warnt rechtzeitig, bevor über den Kanaren eine solche Wetterlage erwartet wird. Bei Teneriffa News finden Sie dann eine entsprechende Meldung im Nachrichten-Bereich.

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Quelle: teneriffa-news.com