3. September 2025

Fuerteventura Vorwarnung wegen Küstenphänomenen

 

3. September 2025

Kanarische Regierung veröffentlicht Vorwarnung wegen Küstenphänomenen für Fuerteventura

 


Die kanarische Regierung hat am 2. September 2025 ab 07:00 Uhr einen Voralarm wegen sogenannter Küstenphänomene auf dem gesamten Archipel, und somit auch für Fuerteventura, ausgerufen. Die Generaldirektion für Notfälle (Dirección General de Emergencias) hat diese Entscheidung auf Grundlage der Informationen der staatlichen Wetteragentur AEMET sowie weiterer verfügbarer Quellen getroffen

Die Maßnahme erfolgt im Rahmen des „Sonderplans für Notfälle auf den Kanarischen Inseln bei Risiken durch widrige Wetterereignisse“ (Plan Específico de Emergencias de Canarias por Riesgos de Fenómenos Meteorológicos Adversos, PEFMA). Die Vorwarnung gilt solange, bis sie zurückgenommen oder hochgestuft wird.

Am 07. und 08. September erreichen die Gezeiten auf Fuerteventura ihre höchste Ausprägung in diesem Jahr. Wenn die extrem hohe Flut und Dünungswellen aufgrund von Stürmen auf dem Atlantik zusammentreffen, kann es in vielen Küstenorten Fuerteventuras zu Überschwemmungen und Schäden durch Wellengang kommen. Die Canarios nennen dieses Phänomen “Mareas del Pino”.

Von der Vorwarnung betroffen sind die Nord- und Ostküste von El Hierro und La Gomera, die nordwestliche und nordöstliche Küste von La Palma, die Nord- und Südostküste von Teneriffa, die Küstenbereiche von Gran Canaria mit Ausnahme der Gemeinden San Bartolomé de Tirajana und Mogán sowie die Küsten von Lanzarote und Fuerteventura.

Die Vorhersage rechnet mit starkem Wellengang. Erwartet wird kombinierter Seegang zwischen 2 und 3,5 Metern. Dazu kommt kräftige Dünung aus Nord und Nordwest mit Höhen zwischen 2 und 3 Metern. An vielen Küstenabschnitten kann dies zu gefährlichen Situationen führen, besonders an ungeschützten oder felsigen Abschnitten, an denen sich deutlich höhere Brandungswellen auftürmen können.

Die Generaldirektion für Notfälle ruft die Bevölkerung auf, Selbstschutzmaßnahmen zu treffen. Dazu gehört, Wohnhäuser gegen das Eindringen von Meerwasser zu schützen, sich nicht auf Molen oder Wellenbrecher zu begeben und auch keine Fotos oder Videos in unmittelbarer Nähe brechender Wellen aufzunehmen. Auch auf das Angeln an riskanten Stellen sollte man verzichten.

Baden ist besonders gefährlich, wenn rote Flaggen gehisst sind oder die Strände keinen Rettungsdienst haben. Strände, die man nicht kennt oder die abgelegen sind, können Strömungen und Strudel aufweisen. Auch sportliche und nautische Aktivitäten sowie Zelten am Strand sollen während des Voralarms unterbleiben.

Den Besitzern von Booten wird empfohlen, diese an einem geschützten Ort festzumachen bzw. von Hochwassergefährdeten Zonen am Strand zu entfernen.

Personen, die gefährlich nah an der Brandung gesehen werden, sollen auf die Risiken hingewiesen werden. Sollte jemand ins Wasser fallen, gilt es, sich von der Brandungszone zu entfernen, um Hilfe zu rufen und auf Rettung zu warten. Bei Strömungen ist es wichtig, ruhig zu bleiben, nicht gegen die Strömung anzuschwimmen und sich treiben zu lassen, bis die Strömung an Stärke verliert. Erst dann soll versucht werden, in Richtung Küste zu schwimmen.

Wer von Land aus einen Unfall beobachtet, soll sofort den Notruf 1-1-2 wählen und der betroffenen Person nach Möglichkeit einen Rettungsring, ein Seil oder einen anderen schwimmfähigen Gegenstand zuwerfen.

Solche Voralarm-Situationen treten auf den Kanarischen Inseln regelmäßig auf, insbesondere im Spätsommer und Herbst, wenn die Kombination aus atlantischen Tiefdruckgebieten und Nordwestdünung auf die Inselküsten trifft. Auf Fuerteventura sind insbesondere die offene West- und Nordküste betroffen, während die touristisch geprägten Oststrände meist besser geschützt sind. Dennoch mahnt die Regierung eindringlich, auch an den beliebten Badestränden und Ausflugszielen an der Küste die Sicherheitshinweise der Rettungsschwimmer und der Gemeindepolizei zu beachten.

 

Quelle: https://www.fuerteventurazeitung.de/