19. August 2025
Mehrere Hai-Sichtungen an den Küsten der Kanaren sorgen für Aufsehen -
Auf den Kanarischen Inseln gab es in den letzten Tagen mehrere Hai-Sichtungen. Am vergangenen Freitag beobachteten Schwimmer am Strand Las Vistas in Arona (Teneriffa) einen Hai, der bis ans Ufer heranschwamm.
Kurz darauf veröffentlichte das Tauchenzentrum El Bajón in La Restinga (El Hierro) Bilder eines Malpelo-Monsters, eines Exemplars, das in der Gegend seit 2019 nicht mehr gemeldet worden war. Das Zentrum erklärt, dass diese Art in Tiefen zwischen 400 und 800 Metern lebt, während in den letzten Wochen mehrere Tauchbetriebe ähnliche Sichtungen meldeten. In diesem Fall handelt es sich offenbar um trächtige Weibchen, die sich gelegentlich in flachere Gewässer wagen.
Der Malpelo-Monsterhai (Odontaspis ferox), auch Glatthai oder Hundszahnhai genannt, gehört zur Familie der Odontaspididae. Er besitzt einen länglichen Körper, eine kegelförmige Schnauze und eine gleichmäßig graue Färbung. Weibchen können bis zu 3,6 Meter lang werden. Die Art bleibt oft verborgen, da sie überwiegend auf sandigem Boden in großen Tiefen zwischen 400 und 1.000 Metern lebt. Es wird angenommen, dass trächtige Weibchen in flachere Gewässer aufsteigen, um zu gebären, was die gelegentlichen Sichtungen in Regionen wie Punta Restinga oder El Salto auf El Hierro erklärt.
Gefährdung durch Fortpflanzungsbiologie: Warum diese Hai-Art Protektion braucht
Aus Sicht der IUCN gilt der Malpelo-Monsterhai aufgrund seiner Fortpflanzungsbiologie als bedrohte Art: langsames Wachstum, eine geschätzte Lebensdauer von über 40 Jahren, sehr kleine Würfe von meist nur einem Jungtier alle zwei Jahre und Ovoviviparität mit intrauterinem Kannibalismus. Diese Merkmale machen ihn besonders empfänglich für Fischereidruck und Veränderungen seines Lebensraums.
Die jüngsten Begegnungen mit dem Malpelo-Monster auf La Restinga haben das Interesse von Tauchern und Meeresforschern erneut geweckt. Experten betonen, dass solche Sichtungen mit Respekt, Vorsicht und klaren Sicherheitsmaßnahmen erfolgen sollten. Bedarf besteht an koordinierter Meldungspraxis, um Risiken für Taucher zu minimieren und gleichzeitig wichtige Daten über Lebensraum, Wanderungen und Brutverhalten zu sammeln.
Die Inseln rund um die Kanaren bleiben sensibel, wenn es um Großhaie geht. Beobachtungen wie diese erinnern daran, wie wenig wir über die Tiefen unseres Meeres kennen – und wie wichtig es ist, Meeresschutz, Forschung und verantwortungsvolle Meeresnutzung miteinander zu verknüpfen. Auch der rücksichtslose Abbau von seltenen Erden und Metallen auf dem Meeresgrund stört diese Meeresgemeinschaft.
Quelle: https://lapalma1.net/