24. Juni 2025

Wohnungsnot auf La Palma

 

Wohnungsnot auf La Palma: Tourismusboom verschärft die Krise

 Wohnungsnot: Die Schattenseite des Tourismusbooms


Wachsendes Ferienhausangebot erzeugt lokale Wohnungsnot. 
Laut den neuesten Daten des kanarischen Statistikinstituts (Istac) gab es im Mai 2025 auf La Palma 1.185 registrierte Ferienhäuser. Das entspricht einem Wachstum von 6,8 % im Vergleich zum Vorjahr und spiegelt den allgemeinen Trend auf den Kanarischen Inseln wider, wo die Zahl der Ferienhäuser im gleichen Zeitraum auch um 6,8 % auf insgesamt 47.648 gestiegen ist. Während diese Zahlen für die Tourismusbranche erfreulich sind, werfen sie gleichzeitig drängende Fragen zur Verdrängung der Einheimischen auf.

 

Touristische Umwandlung verdrängt Wohnraum

Der zunehmende Fokus auf touristische Unterkünfte führt dazu, dass immer mehr Wohnungen und Häuser in Ferienwohnungen umgewandelt werden. Für die Einwohner bedeutet dies oft den Verlust ihres langjährigen Zuhauses, da Eigentümer ihre Immobilien lieber an Touristen vermieten, um höhere Renditen zu erzielen. Besonders betroffen sind dabei die begehrten Stadtviertel und ländliche Gebiete, in denen der Wohnraum knapp wird. Politiker sollten sich nicht mehr ansteigenden Touristenzahlen messen lassen, sondern an neu geschaffenem Wohnraum für ihre Mitbürger.

Statistiken belegen den Trend

Im Mai 2025 wurden auf den Kanarischen Inseln insgesamt 47.648 Ferienhäuser registriert – ein Anstieg von 3.035 Einheiten gegenüber dem Vorjahr. Trotz eines leichten Rückgangs im Vergleich zum April (von 49.840 auf 47.648), zeigt die kontinuierliche Zunahme der Ferienhäuser eine klare Tendenz: Der Markt für touristische Unterkünfte wächst rasant, während der verfügbare Wohnraum für Einheimische schrumpft.

 

Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung

Die steigende Anzahl an Ferienwohnungen führt zu einer Verknappung des regulären Wohnraums, was wiederum Mietpreise in die Höhe treibt und es für Einheimische zunehmend schwermacht, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Viele Familien sehen sich gezwungen, ihre Wohnungen zu verlassen oder in weniger attraktive Gegenden umzuziehen, was soziale Spannungen verstärkt.

Der Protest und Widerstand in der Bevölkerung wird weiterwachsen. Was nutzt ein schlecht bezahlter Job im Tourismus ohne eine vernünftig bezahlbare Wohnung. Wenn 70 % des Einkommens für eine Wohnung + Strom ausgegeben werden muss, bleibt nicht mehr viel zum Leben übrig.

Wirtschaftlicher Nutzen nur für wenige

Obwohl die Einnahmen aus dem Ferienhaussektor im Mai dieses Jahres über 70 Millionen Euro betrugen – ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr – stehen diese wirtschaftlichen Vorteile im Widerspruch zu den sozialen Herausforderungen vor Ort. Die kurzfristigen Gewinne für Eigentümer und die lokale Wirtschaft stehen oft im Konflikt mit dem langfristigen Wohl der Gemeinschaft. Spannungen sind vorprogrammiert!

 

Eine Balance finden ist dringend notwendig

Der Boom bei touristischen Unterkünften bringt zweifellos wirtschaftlichen Nutzen mit sich, doch darf nicht vergessen werden, dass eine nachhaltige Entwicklung nur möglich ist, wenn auch die Bedürfnisse der ansässigen Bevölkerung berücksichtigt werden.

 

Es braucht klare Regulierungen und Strategien, um den Wohnungsmarkt zu schützen und sicherzustellen, dass das Leben der Einheimischen nicht durch kurzfristige Profite gefährdet wird. Nur so kann La Palma seinen Charme bewahren und sowohl Touristen als auch Bewohner gleichermaßen gerecht werden.

Quelle: https://lapalma1.net/