26. September 2022

Bilanz Tropensturm Hermine

 Unwetter-Bilanz: So hat Tropensturm Hermine die Kanaren getroffen


Umgestürzte Bäume, Überschwemmungen und zahlreiche Flugausfälle: Tropensturm Hermine hat auf den Kanaren für das vorhergesagte Chaos gesorgt. Doch die Inseln waren gut vorbereitet.

Bildquelle: Cecopal
Tropensturm Hermine hat auf den Kanaren für Zerstörung und mehr als 1400 Einsätze gesorgt.

Ab Mittag beginnen die Aufräumarbeiten auf den Kanarischen Inseln. Tropensturm Hermine gilt dann als durchgezogen und die maximale Alarmstufe wird aufgehoben. Viel war vor dem Eintreffen des Zyklons befürchtet worden. Doch die hohen Sicherheitsvorkehrungen wehrten das Schlimmste ab. Aktuelle Fotos finden Sie am Ende des Beitrags.

252 Flüge sind aufgrund des starken Windes gestrichen worden. 38 weitere Verbindungen mit den Kanarischen Inseln wurden umgeleitet, wie beispielsweise Tuifly-Flug 2262. Die Maschine war von Hannover nach Gran Canaria gestartet und musste nach einem gescheiterten Landeversuch auf der Kanaren-Insel mehrere Kreise fliegen, bevor sie schließlich nach Fuerteventura weitergeleitet wurde.

Die meisten Flugverbindungen fielen dennoch auf Teneriffa aus. Mehr als 100 gestrichene Flüge meldete der spanische Airport-Betreiber Aena auf den beiden Flughäfen der Kanaren-Insel.

Wirbelsturm auf den Kanaren: Feuerwehr meldet 1400 Einsätze

Sturm Hermine hatte die Kanarischen Inseln bereits am Samstag mit ersten Ausläufern getroffen. Seither galt zunächst Alarmstufe Gelb, die dann schnell auf die höchste Warnstufe korrigiert worden war.

Dennoch meldeten die Behörden, dass es keine schlimmeren Verletzungen oder gar Todesfälle gab. In Summe wurden bisher rund 1400 Einsätze von Feuerwehr, Polizei und Katastrophenschutz gezählt.

Besonders aufgrund der ausbleibenden Personenschäden ist die Bilanz des Unwetters über den Kanaren tendenziell eher positiv. Denn insbesondere für die Landwirtschaft und die zuletzt dauerhaft leeren Stauseen der Inseln brachte Hermine dringend benötigen Niederschlag.

Unwetter über den Kanaren: „Ein Segen“

„Der Regen, der bis heute gefallen ist, war außergewöhnlich für das Land“, teilten Vertreter der Landwirtschaft übereinstimmend mit dem Präsidenten der Insel La Gomera, Casimiro Curbelo, mit. Der zunächst gefürchtete Zyklon hatte der kleinen Insel nicht die erwartete Zerstörung, sondern vor allem Hunderttausende Liter Wasser gebracht. Ansonsten sei es überwiegend ruhig und bei präventiven Sperrungen ohne größere Zwischenfälle geblieben, berichtete Curbelo.

Ángela Delgado, Präsidentin des kanarischen Verbandes der Landwirte, sprach von „einem Segen“ für die Landschaft. „Dieses Wasser ist sehr gut für den Anbau der Kartoffel-Winterernte und auch für die neuen Bananenplantagen auf La Palma, wo bisher das Wasser mit Eimern zu den Pflanzen getragen werde musste.“

Unwetter: Teneriffa meldet Hunderte Schäden

Natürlich kam es auch zu Schäden. Diese seien insbesondere in den Morgenstunden des Sonntag entstanden, hieß es seitens der Einsatzzentralen auf den einzelnen Kanaren-Inseln. Dazu zählen insbesondere auf Teneriffa mehrere Verkehrsunfälle.

Neben typischen, mit dem Sturm einhergehenden Unfällen, gehörten auch Felsabgänge zu den Auslösern. So wurde bei der Gemeinde Los Realejos auf Teneriffa ein Auto unter einem großen Felsen zertrümmert, der sich von einem Hang gelöst hatte. Verletzt wurde auch dabei niemand.

Es blieb der spektakulärste mehrerer Zwischenfälle mit von Abhängen rutschendem Gestein auf den Kanaren. Die weiteren Einsätze hatten mit großen Wassermassen, die seither aus den Bergen in Richtung Meer fließen, zu tun. Insbesondere rund um El Rosario und La Laguna wurden Stromleitungen von den entstandenen Flüssen und in ihnen mitgerissenen Materialien zerstört.

Besonders von Strom-Problemen und ausgefallen Ampeln waren zudem in der Folge auch die Hauptstadt Santa Cruz und San Juan de Rambla betroffen. Ansonsten galten umgestürzte Bäume und Überschwemmungen auf nahezu der gesamten Insel Teneriffa als Hauptprobleme.

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