18. Oktober 2019

Neues von der Insel Teneriffa

Nach Stromausfall auf Teneriffa: Regierung fordert 6 Millionen Euro Schadenersatz


Der große Stromausfall auf Teneriffa hat für die Verantwortlichen ein teures Nachspiel: Die Regierung der Kanaren-Insel fordert sechs Millionen Euro Schadenersatz. Allerdings stellen sich die Politiker auf einen langen und äußerst zähen Rechtsstreit ein.

Eine Ausfallwahrscheinlichkeit von 0,03 Prozent hatte der Betreiber des betroffenen Umspannwerks bei der Eröffnung im Jahr 1993 angekündigt. Doch trotz aller Rechenbeispiele, die einen totalen Stromausfall als unwahrscheinlich darstellten, hatte Teneriffa am 29. September einen Blackout erlebt, der nahezu die gesamte Insel für rund neun Stunden lahmgelegt hatte.

Der Minister für ökologischen Wandel, Bekämpfung des Klimawandels und territoriale Planung der kanarischen Regierung, José Antonio Valbuena, forderte nun bei einer Plenarsitzung des Parlaments Schadenersatz in Höhe von sechs Millionen Euro. Doch der Politiker erklärte sogleich, dass er von einem langen und zähen Rechtsstreit ausgehe.

Totaler Stromausfall auf Teneriffa: Regierung rechnet mit langem Rechtsstreit
Zwei bis drei Jahre werde das entsprechende Gerichtsverfahren dauern, sagte Valbuena bei der Sitzung, da der Prozess aus 18 Schritten bestehe. Zudem müsse sich die Regierung juristisch sehr gut wappnen. In früheren Verhandlungen dieser Art hätten die Unternehmen Sanktionen durch akribische Vorbereitung abwenden oder zumindest stark eindämmen können. Dennoch dürfe es nicht passieren, dass profitorientierte Unternehmen nach einem Zwischenfall dieser Größenordnung ungestraft davon kämen.

Der totale Stromausfall hatte sich nach einem Unfall im Umspannwerk von Granadilla de Abona ereignen. In der Folge war Teneriffa zunächst nahezu flächendeckend ohne Strom gewesen. Nur sukzessive wurden einzelne Regionen Teneriffas wieder ans Stromnetz angeschlossen. Erst nach rund neun Stunden war die Stromversorgung wieder komplett hergestellt.


Durch Thomas Cook ausgefallene Flüge auf die Kanaren zu 91 % ersetzt


Gute Nachrichten gibt es für die Kanarischen Inseln und alle Reisehungrigen, denn die durch den Konkurs des Reiseveranstalters entstanden Lücken bei den Sitzplätzen im Flugplan konnten fast vollständig geschlossen werden. 

Wie die kanarische Ministerin für Tourismus, Industrie und Handel, Yaiza Castilla, mitteilte, konnten durch intensive Verhandlungen 91 % der Sitzplätze inzwischen wieder hergestellt werden. Dabei ging es nicht nur darum, die Flugverbindungen für den Winterflugplan zu sichern, sondern auch gleich den nächsten Sommer.

Nach der Insolvenz des Reiseveranstalters Thomas Cook fehlten gleich zehntausende Sitzplätze in Richtung Kanaren, so dass auch andere Bereiche, wie zum Beispiel Hotels oder Gastronomie, um ihre Kunden bangen mussten. Doch andere Fluggesellschaften stockten ihr Kontingent dank der gut verlaufenen Verhandlungen auf.

Einen großen Teil dazu bei trägt skandinavische Ving-Gruppe, die in Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland aktiv ist und von der stolze 400 000 Sitzplätze zurückgewonnen werden konnten. Hinzu kommen 168 000 Sitzplätze des britischen Resieveranstalters Jet2, 12 600 Sitzplätze bei Wizz Air, sowie einige andere Gesellschaften, so dass insgesamt 700 000 Plätze gerettet worden sind.

Castilla betonte weiterhin, dass das Ziel sei, die kompletten 100 % der weggefallenen Plätze zu sichern und dass es eben nur die Gesellschaften sind, die in der Krise steckten, nicht die Kanaren selbst.


Steinmännchen auf Teneriffa – Ein Stein des Anstoßes


Jeder, der gerne Mal wandern geht, kennt sie: die Steintürmchen, die sich hier und dort in der Natur befinden und ursprünglich zum Beispiel dafür gedacht waren, anderen Wanderern den Weg zu markieren. 

In manchen Kulturen können diese Gebilde auch eine andere Bedeutung haben, und dekorativ sehen sie natürlich auch aus. Auf Teneriffa wurde das Stapeln der Steine in den letzten Jahren allerdings zu einem Trend, der immer mehr und mehr Leute faszinierte und zur Folge hatte, das komplette Steinstrände oder Küstenbereiche, wie zum Beispiel hinter dem Castillo San Felipe in Puerto de la Cruz, durch das Erbauen von Steintürmchen umgestaltet worden sind. Und das wiederum ist dann doch ein wenig zu viel und schadet der Natur, da auch die steinigen Bereiche der Küste ihre eigene Flora und Fauna beinhalten.

Der Kampf gegen die Steinmännchen
Dass das Erbauen von Steintürmen auf Teneriffa derartige Maße angenommen hat, ist der einheimischen Bevölkerung schon lange ein Dorn im Auge und sorgte inzwischen dafür, dass diese den Steinmännchen den Kampf angesagt hat. Die Initiative der Fundación Telesforo Bravo Juan Coello startete einen Aufruf und suchte Freiwillige, die den Bereich hinter dem Castillo San Felipe wieder in seinen Ursprungszustand zurückversetzen sollte. Und es fanden sich dann auch 200 Helfer, die jedes einzelne Steinmännchen beseitigten.

In den sozialen Netzwerken gab es zu der Initiative einen wilden Austausch zum Sinn oder Unsinn dieser Aktion. Auf der einen Seite stand das Argument, dass der ganze Bereich hinter dem Castillo schließlich auch irgendwann mal künstlich angelegt wurde, auf der anderen Seite steht das Bestreben, der Stapelei konsequent ein Ende zu setzen. Schließlich kann man keine Ausnahme machen und wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird er sich immer weiter ausbreiten, auch da, wo wirklich massiv in den Lebensraum einiger Tierarten eingegriffen wird. Es wird sogar ein Gesetz gefordert, welches das Stapeln von Steinen und damit verbundenen Eingriff in die Natur offiziell unter Strafe stellen soll.

Wir bitten alle Reisenden, bitte keine Steinmännchen in der Landschaft zu erbauen. Es gibt sicherlich auch andere schöne Beschäftigungen im Urlaub, bei denen man eben keine Spuren in der Natur hinterlässt, und schließlich ist ein Urlaub auf Teneriffa so schön, weil er eine fantastische Natur beinhaltet. Wenn jeder Mensch in diese eingreift, nimmt man sich eventuell genau das, was man eigentlich finden wollte.