Sie beheimatet einen der beliebtesten und zugleich
gefährlichsten Wanderwege Teneriffas: Die Masca-Schlucht zieht jedes Jahr
Tausende Besucher an. Immer wieder sind Rettungseinsätze nötig. Die
Inselregierung Teneriffas plant nun eine radikale Neuregelung.
Das kleine Bergdorf Masca lebt von und mit einem Dilemma:
Jedes Jahr strömen rund eine Million Besucher in den Ort im Westen Teneriffas.
Parkgebühren, Andenkengeschäfte und Restaurants bescheren der Stadt und einigen
ihrer Einwohner teils stattliche Umsätze. Der nicht auf den Tourismus
angewiesene Großteil der Anwohner leidet unterdessen unter den Bussen, Autos
und Menschenmassen, die bis zur oder auch durch die Masca-Schlucht pilgern.
Im Auftrag der Inselverwaltung hat eine Beratungsagentur nun
errechnet, dass jährlich etwa eine Million Gäste nach Masca strömen, rund
100.000 von ihnen wandern demnach durch die Schlucht. Die Verantwortlichen
Teneriffas sind sich mit der Stadtverwaltung einig, dass dies die Kapazität des
kleinen Dorfs im Teno-Gebirge zu sehr belastet.
Masca-Schlucht:
Begrenzung auf 255 Gäste pro Tag möglich
Der Zutritt zur Masca-Schlucht soll nun begrenzt werden.
Zudem, so lautet die Empfehlung, soll dieser nur noch zwischen 9 und 14 Uhr
erfolgen. Auf diese Weise wollen die Verantwortlichen die Schlucht selbst
entlasten und die Zahl der Rettungseinsätze, die aufgrund des Geländes sehr
schwierig sind, reduzieren. Außerdem, so hofft die Verwaltung, würde dadurch
auch das Fahrzeug- und Touristenaufkommen in Masca selbst reguliert.
Den Plänen zufolge sollen am Eingang zur Schlucht auf der
Seeseite und in Masca selbst Kontrollposten installiert werden. Außerdem wurde
ein weiterer Posten in der Mitte der Schlucht angeregt. Dort könnten sich
verausgabte Wanderer ausruhen. Zudem würde dieser Posten eine Informationsrolle
übernehmen.
Der Zugang soll laut vorliegendem Papier auf 255 Personen
pro Tag reduziert werden. Dies entspricht knapp der aktuellen Wanderer-Zahl,
vermeidet jedoch Überlastungen an beliebteren Tagen. Ebenfalls im Gespräch ist
ein Eintritt von sechs Euro pro Person. Während dieser ausschließlich von
Touristen erhoben würde, müssten sich Anwohner ebenfalls an die Begrenzung
halten und sich wie Insel-Besucher zuvor registrieren.
Rettungseinsätze in
Masca-Schlucht sollen reduziert werden
Der Wanderweg durch die Masca-Schlucht überwindet etwa 650
Höhenmeter. Der Auf- oder Abstieg dauert rund 6,5 Stunden. Besonders ungeübte
Wanderer werden auf diesem Weg oft an ihre Grenzen gebracht. Regelmäßig kommt
es daher, oder wegen mangelhafter Ausrüstung der Besucher, zu Rettungs- und
Sucheinsätzen.
Die Begrenzung soll auch diesen Problemen gerecht werden, da
so bereits an den Eingängen die Ausrüstung gesichtet und früher am Tag
sichergestellt werden kann, ob alle Tagesbesucher die Schlucht auch wieder
verlassen haben. Ob und wann die Neuregelung in Kraft tritt, ist derzeit noch
offen.
Quelle: teneriffa-news.com