Wohnungsnot auf La Palma: Tourismusboom verschärft
die Krise
Wohnungsnot: Die Schattenseite des Tourismusbooms
Wachsendes Ferienhausangebot erzeugt lokale
Wohnungsnot. Laut den neuesten Daten des kanarischen
Statistikinstituts (Istac) gab es im Mai 2025 auf La Palma 1.185
registrierte Ferienhäuser. Das entspricht einem Wachstum von 6,8 % im
Vergleich zum Vorjahr und spiegelt den allgemeinen Trend auf den Kanarischen
Inseln wider, wo die Zahl der Ferienhäuser im gleichen Zeitraum auch um 6,8 %
auf insgesamt 47.648 gestiegen ist. Während diese Zahlen für die
Tourismusbranche erfreulich sind, werfen sie gleichzeitig drängende Fragen zur
Verdrängung der Einheimischen auf.
Touristische Umwandlung verdrängt Wohnraum
Der zunehmende Fokus auf touristische Unterkünfte führt
dazu, dass immer mehr Wohnungen und Häuser in Ferienwohnungen umgewandelt
werden. Für die Einwohner bedeutet dies oft den Verlust ihres langjährigen
Zuhauses, da Eigentümer ihre Immobilien lieber an Touristen vermieten, um
höhere Renditen zu erzielen. Besonders betroffen sind dabei die begehrten
Stadtviertel und ländliche Gebiete, in denen der Wohnraum knapp wird. Politiker
sollten sich nicht mehr ansteigenden Touristenzahlen messen lassen, sondern an
neu geschaffenem Wohnraum für ihre Mitbürger.
Statistiken belegen den Trend
Im Mai 2025 wurden auf den Kanarischen Inseln insgesamt
47.648 Ferienhäuser registriert – ein Anstieg von 3.035 Einheiten gegenüber dem
Vorjahr. Trotz eines leichten Rückgangs im Vergleich zum April (von 49.840 auf
47.648), zeigt die kontinuierliche Zunahme der Ferienhäuser eine klare Tendenz:
Der Markt für touristische Unterkünfte wächst rasant, während der verfügbare
Wohnraum für Einheimische schrumpft.
Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung
Die steigende Anzahl an Ferienwohnungen führt zu einer
Verknappung des regulären Wohnraums, was wiederum Mietpreise in die
Höhe treibt und es für Einheimische zunehmend schwermacht, bezahlbaren
Wohnraum zu finden. Viele Familien sehen sich gezwungen, ihre Wohnungen zu
verlassen oder in weniger attraktive Gegenden umzuziehen, was soziale
Spannungen verstärkt.
Der Protest und Widerstand in der Bevölkerung
wird weiterwachsen. Was nutzt ein schlecht bezahlter Job im Tourismus ohne eine
vernünftig bezahlbare Wohnung. Wenn 70 % des Einkommens für eine Wohnung +
Strom ausgegeben werden muss, bleibt nicht mehr viel zum Leben übrig.
Wirtschaftlicher Nutzen nur für wenige
Obwohl die Einnahmen aus dem Ferienhaussektor im Mai dieses
Jahres über 70 Millionen Euro betrugen – ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr –
stehen diese wirtschaftlichen Vorteile im Widerspruch zu den sozialen
Herausforderungen vor Ort. Die kurzfristigen Gewinne für Eigentümer und die
lokale Wirtschaft stehen oft im Konflikt mit dem langfristigen Wohl der
Gemeinschaft. Spannungen sind vorprogrammiert!
Eine Balance finden ist dringend notwendig
Der Boom bei touristischen Unterkünften bringt zweifellos
wirtschaftlichen Nutzen mit sich, doch darf nicht vergessen werden, dass eine
nachhaltige Entwicklung nur möglich ist, wenn auch die Bedürfnisse der
ansässigen Bevölkerung berücksichtigt werden.
Es braucht klare Regulierungen und Strategien, um den
Wohnungsmarkt zu schützen und sicherzustellen, dass das Leben der Einheimischen
nicht durch kurzfristige Profite gefährdet wird. Nur so kann La Palma seinen Charme
bewahren und sowohl Touristen als auch Bewohner gleichermaßen gerecht werden.
Quelle: https://lapalma1.net/